Christoph Europa 5 schließt letzte Lücken (sh:z - 28. Januar 2009)
Im vergangenen Jahr wurde die Besatzung des rot-weißen Rettungshubschraubers insgesamt 1058 Mal zu Hilfe gerufen. Die Deutsche Rettungs-Flugwacht (DRF) Luftrettung flog damit 148 Einsätze mehr als im Vorjahr. "Unsere Einsatzzahlen zeigen, dass der Hubschrauber wichtig ist für eine lückenlose medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region", erläutert Jürgen Voiß, Pilot in Niebüll. "Wir werden hauptsächlich als schneller Notarztzubringer alarmiert. 2008 flogen wir insgesamt 734 Notfalleinsätze. Zusätzlich wurden wir in 324 Fällen für den schonenden Transport von Patienten zwischen Kliniken eingesetzt", sagt Voiß.

Zu den häufigsten Alarmierungsgründen gehörten im vergangenen Jahr internistische Erkrankungen. Die Besatzung versorgte beispielsweise 248 Patienten, die Herzinfarkte oder Schlaganfälle erlitten hatten. Und auch die Kleinsten gehören schon zu den Patienten der DRF Luftrettung: 2008 brachte sie 74 kranken oder verletzten Kindern in der Region schnelle notärztliche Hilfe. Der Rettungshubschrauber mit dem Funkrufnamen "Christoph Europa 5" ist täglich von 7 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten und Rettungsassistenten besetzt. Notfallorte im Umkreis von 50 Kilometern kann "Christoph Europa 5" in maximal 15 Minuten erreichen. Neben seinen Einsätzen im nördlichen Schleswig-Holstein wird der Hubschrauber der DRF Luftrettung auch für Rettungseinsätze in Süddänemark alarmiert. Im vergangenen Jahr leistete "Christoph Europa 5" 89 grenzüberschreitende Einsätze in Dänemark.

In Schleswig-Holstein sind insgesamt zwei Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung stationiert: "Christoph Europa 5" in Niebüll und "Christoph 42" in Rendsburg. Zusammen leisteten sie sieben Prozent aller Einsätze der DRF Luftrettung im Jahr 2008 (2664 von 40 602 Einsätzen). Innerhalb der vergangenen fünf Jahre sind die Einsatzzahlen der DRF Luftrettung um 24 Prozent gestiegen. Dieser enorme Zuwachs beweist, dass die Luftrettung für die Notfallversorgung in Deutschland unverzichtbar ist. "Angesichts des zunehmenden Notärztemangels in Deutschland wird der Einsatz von Rettungshubschraubern immer wichtiger. Dabei genießt die Luftrettung in Deutschland auch nach über 35 Jahren noch immer keine Rechtssicherheit. In den meisten Rettungsdienstgesetzen der Länder sind die Aufgaben der Luftrettung nicht ausreichend berücksichtigt", betont Steffen Lutz, Vorstand der DRF Luftrettung.

Bundesweit setzt die DRF Luftrettung an 28 Stationen Hubschrauber für die Notfallrettung und für dringende Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken ein. In Italien und Österreich werden weitere 14 Stationen betrieben. Über die Hubschrauberrettung hinaus führt die DRF Luftrettung weltweite Patiententransporte mit eigenen Ambulanzflugzeugen durch. 2008 leistete die DRF Luftrettung 40 602 Einsätze, so viele wie nie zuvor (2007: 39 111 Einsätze). Die DRF Luftrettung besteht aus einem gemeinnützigen Förderverein, einer öffentlich-rechtlichen Stiftung, einer gemeinnützigen AG sowie deren Tochterunternehmen. Die Stiftung, die der Aufsicht des Regierungspräsidiums Stuttgart unterliegt, überwacht die operative Arbeit der gemeinnützigen AG. Zur Finanzierung dieser oft lebensrettenden Arbeit tragen die rund 500 000 Förderer des DRF e.V. entscheidend bei. Um Förderer zu gewinnen, gehen in vielen Orten Beauftragte von Tür zu Tür, um über die Arbeit der DRF Luftrettung zu informieren. Sie sammeln an den Haustüren kein Geld, tragen Dienstkleidung und können sich ausweisen.